Aktionstag im Hafenlohrtal – gemeinsamer Einsatz für den Naturschutz
Am 12.10.2024 fand im Naturschutzgebiet Hafenlohrtal ein erfolgreicher „Landschaftsputz“ statt. Rund 20 freiwillige Helferinnen und Helfer kamen zusammen, um junge Bäume und Gebüsche zurückzuschneiden.
„Die Aktion war wichtig, um den wertvollen Magerrasen oberhalb des Bohlenstegs wieder zu erweitern“, erklärte Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünland beim Naturpark Spessart. Durch Gehölzwildwuchs war der ohnehin recht kleine, trockene Hangbereich, auf dem zahlreiche und besondere Insektenarten leben, deutlich geschrumpft. Zudem waren einzelne Bäume nach Stürmen umgebrochen und lagen quer in den Wiesen.
Wiederherstellung wertvoller Lebensräume
Die entfernten Bäume wurden für alle Seiten sinnstiftend verwendet: Aus den Kronenästen errichteten die Teilnehmenden eine große Benjeshecke – ein natürlicher Zaun aus Astwerk, der Insekten, Vögeln und Kleintieren Schutz bietet. Die Stämme der gefällten Bäume durften die Helferinnen und Helfer als Brennholz mitnehmen.
Mit dabei waren neben engagierten Privatpersonen aus Rothenbuch und umliegenden Gemeinden auch Mitglieder des BUND Naturschutz und der Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal. Horst Brönner, ein Helfer aus Hafenlohr, erzählte: „Ich hatte auf der Webseite des Naturparks Spessart von der Aktion gelesen und wollte unbedingt mithelfen.“
Lokale Unterstützung und Zusammenarbeit
Auch die Gemeinde Rothenbuch unterstützte die Aktion. Bürgermeister Markus Fäth brachte warmes Essen für die Helferinnen und Helfer vorbei – und packte selber tatkräftig mit an. „Solche Aktionen des Naturparks Spessart sind wichtig für den Zusammenhalt in unserer Region“, sagte Fäth. „Die Gemeinde wird solche Initiativen immer unterstützen.“ Der Sodenthaler Mineralbrunnen stellte Getränke für alle Teilnehmenden bereit.
Auch Christian Salomon, Organisator des Landschaftsputzes, zeigte sich begeistert: „Wir waren heute eine sehr schlagkräftige Truppe. Es hat allen sichtbar Spaß gemacht und ein gutes Gefühl gegeben“, so der Naturpark-Mitarbeiter. Für ihn zeige dieses Beispiel, dass Naturschutzgebiete wie im Hafenlohrtal die Leute eben nicht aussperren, sondern diese vielmehr zusammenbringen. Auch wenn die Natur hier Vorrang habe, könne man sich hier erholen und sogar aktiv einbringen.
Naturschutz und Pflege im Wandel
„Auch in einem Naturschutzgebiet kann man artenreiche Wiesen nur durch passende Nutzung oder Pflege erhalten“, erläuterte Salomon. Nach vielen Jahren der Brache weiden im Naturschutzgebiet Hafenlohrtal daher seit 2017 Moorschnucken, Ziegen und Alpine Steinschafe; mit finanzieller Unterstützung durch die Naturschutzbehörden. Einzelne Flächen werden auch wieder zur Heumahd genutzt. Allerdings verbleiben im Gebiet immer noch zahlreiche Wildnisflächen ohne Nutzung: Sumpfbereiche, Moorbereiche, Weiher und Auwald. Diese Vielfalt an Biotopen ermöglicht eine große Artenvielfalt.