Durch die Täler des Spessarts fließen vielen Bäche

Die bekanntesten Bäche sind die direkt dem Main zufließenden Gewässer Sindersbach, Lohr, Hafenlohr, Haselbach, Elsava, Aschaff und Kahl.
Im Nordspessart führen die Bieber und die Orb ihr Wasser der Kinzig zu. Und im Osten des Naturparks nähren Jossa und Aura die Sinn, die dann zusammen mit der Fränkischen Saale bei Gemünden in den Main fließt.

Den Gewässerreichtum des Spessarts verdanken wir dem Buntsandstein

Buntsandstein prägt den Untergrund des Naturparks in weiten Teilen. Dieser kann Wasser nur mäßig gut aufnehmen und speichern. Das Niederschlagswasser fließt daher überwiegend oberflächlich ab oder kommt nach vergleichsweise kurzer Bodenpassage in einer der zahlreichen Quellen wieder zum Vorschein. Das fließende Wasser löst dabei aus dem Sandstein feine Sedimente. Diese werden in den Bächen als Sandbänke großflächig ab- und – vor allem bei Hochwasser – immer wieder umgelagert.

An diesen dynamischen Lebensraum haben sich zahlreiche Gewässertiere angepasst. Das Bachneunauge beispielswiese verbringt den Großteil seines etwa vier- bis sechsjährigen Lebens eingegraben im Sand. Nur das Maul des 10-20 Zentimeter langen Tieres ragt zur Nahrungsaufnahme aus dem Gewässerboden heraus.

Libellenreicher Spessart

Im Spessart wurden bisher 58 der 81 in Deutschland bekannten Libellenarten nachgewiesen. Besonders im Hochsommer kann man diese eleganten Flieger zahlreich beobachten. Typisch für unsere Fließgewässer sind die blaumetallisch schimmernden Prachtlibellen. An Stillgewässern sieht man häufig Große Königslibellen, die in ihren Revieren patrouillieren. Wie man dem Namen schon entnehmen kann, ist sie mit bis zu 84 mm Körperlänge eine der stattlichsten Libellen Europas.

Heimat des Bibers und zahlreicher Fischarten

Die sauberen Spessartbäche sind zudem Heimat des Bibers und zahlreicher Fischarten, darunter Mühlkoppen, Bachforellen, Äschen oder Schmerlen. Vom Fischreichtum profitieren nicht nur naturbegeisterte Anglerinnen und Angler, sondern auch der Eisvogel, der seine Brutröhren in die Uferwände gräbt. Der faszinierende Vogel kann mit etwas Glück an vielen Spessartbächen beobachtet werden, ebenso wie die Wasseramsel, die im und am Gewässer nach Insekten jagt.

Tipp

Unterwegs am Wasser

Die glitzernde Wasserwelt im Spessart lässt sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad besonders gut entdecken. In allen größeren Bachtälern und entlang der Flüsse sind Radwege ausgewiesen, so dass Radlerinnen und Radler den Gewässern oft von der Quelle bis zur Mündung folgen können. Das dichte Wanderwegenetz erschließt zudem auch kleinere Täler und deren Gewässer.