Naturparke als großräumige Kulturlandschaften
Naturparke sind großräumige Kulturlandschaften, in denen sich Menschen erholen können während gleichzeitig die Natur aufatmen kann. Sie unterstützen einen naturverträglichen Tourismus und bringen die Anforderungen der Menschen an ihre Lebens- und Wirtschaftsräume mit Natur-, Landschafts- und Klimaschutz in Einklang. Naturparke sind somit auch Modellregionen für den ländlichen Raum.
Aktuell gibt es 19 Naturparke in Bayern und 104 in Deutschland. Sie decken knapp 29% der deutschen Landesfläche ab. Gemeinsam mit den Biosphärenreservaten, Nationalparks und Wildnisgebieten bilden sie das bundesweite Schutzgebietssystem der nationalen Naturlandschaften.
Dr. Alfred Toepfer als Wegbereiter der Naturparke
Die ersten Naturparke wurden in den 1950er Jahren ausgewiesen. Ein entscheidender Wegbereiter war der Hamburger Großkaufmann Dr. Alfred Toepfer. Er hatte im Juni 1956 vorgeschlagen, mindestens fünfundzwanzig Naturschutzparke bzw. Naturparke zu gründen. Er wollte erreichen, dass bedeutende Naturlandschaften geschützt werden und sich Menschen in diesen "Oasen der Ruhe" erholen können.
Toepfers Idee wurde bundesweit aufgegriffen. Noch im selben Jahr wurde die Lüneburger Heide der erste Naturpark Deutschlands. Es folgten 1957 der „Hoher Vogelsberg“, 1958 die Südeifel und der Pfälzerwald. Der Naturpark Spessart wurde 1960 aus der Taufe gehoben. Bis Ende 1964 entstanden so 25 Naturparke. Ein gemeinsames Dach erhielten die Großschutzgebiete 1963 durch die Gründung des Verbandes Deutscher Naturparke e.V. (VDN) mit Dr. Alfred Toepfer als ersten Verbandspräsidenten.
“Deutschland braucht großflächige, lärmgeschützte Naturparke zum Wohle der Erholungsuchenden, zum Besten wanderfroher Jugend und zum Nutzen von Forschung und Lehre nach dem überzeugenden Beispiel anderer europäischer und überseeischer Industriestaaten.”