Apfelsaftspende vom Lionsclub Marktheidenfeld und Naturpark Spessart
Anfang Oktober trafen sich 20 Freiwillige zur Streuobsternte in Rothenfels. Der lokal gepresste Saft wird an Kindergärten und das Seniorenheim gespendet.
Streuobst ist bedeutend für die Artenvielfalt und unsere Kultur
Die Idee zur gemeinsamen Aktion kam von Hildegard Otremba (51), seit Juni neue Präsidentin des Lionsclub Marktheidenfeld. Otremba unterstützt ein Streuobstprojekt in Nepal. „Ich wollte das Konzept ins Regionale übertragen.“ Denn in Nepal könne sie nicht selbst Hand anlegen, nur Geld spenden. Otremba betont, wie bedeutend Streuobst für die Artenvielfalt und unsere Kultur ist.
Julian Bruhn, zweiter Geschäftsführer des Naturparks Spessart, lobte den Einsatz. Für ihn ist die Aktion eine logische und wichtige Weiterführung der bisherigen Aktivitäten. „Die Verwertung ist einer der Bausteine unseres Engagements rund um das Streuobst“, so Bruhn.
Im vergangenen Dezember wurden auf der Rothenfelser Höhe junge Bäume mit Helfenden aus der Stadt gepflanzt; die alten Bäume im Frühjahr professionell zurückgeschnitten. Nun wird das Obst verarbeitet. Damit widerlege man die Kritik, dass mit den Früchten der Bäume nichts anzufangen sei. „Das Rothenfelser Streuobstprojekt ist mehr als ein Strohfeuer“, so der Naturparkler.
„Wir streben bei allen Projekten einen langfristigen und nachhaltigen Nutzen für Mensch und Natur an.“
Statt einer kurzen Aktion, nach der man die Leute wieder alleine lasse, habe der Naturpark über viele Jahre Vertrauen aufgebaut. „Wir streben bei allen Projekten einen langfristigen und nachhaltigen Nutzen für Mensch und Natur an.“ Außerdem seien Synergien und Verzahnungen wichtig. Diese konnten sich die Helfenden nach dem regnerischen Vormittag schmecken lassen: Auf dem Grill lagen Lammbratwürste der Rothenfelser Bio-Schäferei Tausch.
Die Äpfel wurden hernach in der Rothenfelser Kelterei Schlenczek gepresst und rund 500 Liter Saft abgefüllt. Sie werden an Kindergärten in Marktheidenfeld und Rothenfels sowie an das Seniorenheim in Hafenlohr gespendet. Bruhn freut sich, dass die Streuobstbäume so gut angenommen werden. Seine Vision: der dauerhafte Erhalt der Streuobst-Allee durch extensive Nutzung. Die Lage spreche für sich, so Bruhn: „Panorama-Aussicht und die Nähe zu Marktheidenfeld und Lohr machen den Standort attraktiv.“ Die befestigten Wege seien außerdem für Menschen mit Gehbehinderung und Familien mit Kinderwagen bestens geeignet.