09.07.2023

Bergwaldprojekt unterstützt Naturschutzmaßnahmen im Sinngrund

Im Sinngrund startete erneut der Kampf des Naturparks Spessart e.V. gegen das schädliche Wasserkreuzkraut (WKK). Erneut erhielt er tatkräftige Unterstützung von 15 Freiwilligen des Bergwaldprojektes.

Das Team vom Bergwaldprojekt war auch in diesem Jahr wieder erfolgreich gegen das Wasserkreuzkraut im Sinngrund ausgerückt (Foto: Jennifer Weidle)

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Ausgerüstet mit professionellen Ausstechern marschierte das Team vom Bergwaldprojekt über die Wiesen des Sinngrunds. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten aus verschiedenen Teilen Deutschlands an, um bei der Aktion mitzuwirken. Dabei arbeiten sie ehrenamtlich und nehmen sich frei von Alltag und regulärer Arbeit.

So zum Beispiel Anke (54), die aus der Nähe von Hannover angereist ist und normalerweise im Büro sitzt. Sie sei gerne draußen und beschäftige sich in ihrer Freizeit mit Heilkräutern. „Ich bin hier, um unsere Wiesen zu schützen“, sagt die Speditionskauffrau. Auch Angelo (46) – im echten Leben Grafik-Designer – aus Bremen arbeitet gerne im Freien und verbindet sein Engagement für die Natur mit dem Reisen. Ann-Kathrin (34) ist das erste Mal dabei. Die Konditorin aus Tübingen genießt es, beim Bergwaldprojekt Gleichgesinnte zu treffen.

„Das händische Ausstechen ist bei der Bekämpfung besonders erfolgreich“, so  Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünlandbetreuer vom Naturpark Spessart e.V. Er leitete die Helfenden im Sinngrund an und erklärt, warum das WKK eine Bedrohung für die geschützte Natur und die Landwirtschaft darstellt. „Das giftige Kraut mindert den Wert der Wiesen, da das Heu nicht mehr verkäuflich ist.“ Und ohne eine extensive Bewirtschaftung der Wiesen würde auch die berühmte Schachblume verschwinden.

Neben der Arbeit im praktischen Naturschutz lernten die Teilnehmenden auch einiges über den Spessart und die hier früher typischen Rückenwiesen. Mit einem ausgefeilten System aus Bewässerungsgräben wurden bis in die 1980er Jahre so die Wiesen feucht gehalten und gedüngt.

Warum denn an manchen Stellen das Gras nicht gemäht sei, wollte ein Teilnehmender wissen. „Das sind Altgrasstreifen“, erklärt Salomon. Diese werden für die Insekten, die teilweise auch als Eier oder Larven in ihnen überwinterten, stehengelassen. Landwirtinnen und Landwirte bekommen laut Salomon dafür eine Ausgleichszahlung in Höhe von 80 Euro pro Hektar. Zu solchen Maßnahmen beraten Salomon und sein Kollege Torsten Ruf das ganze Jahr über. Ziel ist den Naturschutz mit der Landwirtschaft in Einklang zu bringen.

Julian Bruhn, zweiter Geschäftsführer des Naturparks Spessart und Projektleiter der Maßnahme freute sich über den erneuten Einsatz des Bergwaldprojektes. Man mache seit Jahren positive Erfahrungen mit der in Würzburg ansässigen Organisation. „Die sind bei wirklich jedem Wetter mit Engagement und Freude dabei“, so Bruhn.

Die gesamte Maßnahme zur Eindämmung der giftigen Pflanze im Sinngrund wird in diesem Jahr gemäß Bruhn auf 140.000 Euro beziffert; 90% davon werden vom Freistaat Bayern gefördert. Bis zum Spätsommer, so Bruhn, werden 63 Hektar Feuchtwiese bearbeitet sein - davon etwa die Hälfte händisch und die andere Hälfte maschinell.

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