10.08.2024

Geflüchtete unterstützen Naturpark bei Naturschutzmaßnahme im Sinngrund

Beim Kampf des Naturparks Spessart e.V. gegen das giftige Wasserkreuzkraut (WKK) im Sinngrund gab es heuer einigen Hürden. Unterstützung bekamen die Naturschützer von neun Geflüchteten.

„Zu nass und kaum freiwillige Helfer“, fasst Projektleiterin Sabrina Jochum vom Naturpark Spessart Verein die Probleme zusammen. Jedes Jahr versuchen sie und ihre Kollegen, die Pflanze zurückzudrängen. Denn das WKK ist für Weidetiere im Heu giftig und bedroht die Artenvielfalt im Sinngrund, wie die seltene Schachblume.

Engagieren sich ehrenamtlich beim Naturpark Spessart: Menschen aus der Ukraine, aus Afghanistan, Syrien oder von der Elfenbeinküste (Foto: Jennifer Weidle)

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Mähen der Giftpflanze heuer kaum möglich

Toxisch, so Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünland vom Naturpark Spessart, sei vor allem die Blüte. „Und dann“, ergänzt die Projektleiterin, „ist das Zeitfenster bis zur Aussamung sehr kurz.“ Auf Flächen mit hohem Befall wird sie daher vor oder in der Blüte gemäht. 

Normalerweise, denn Mähen war heuer wegen des vielen Regens oft nicht möglich. Traktoren und Mähwerke wären in den feuchten Wiesen steckengeblieben. Das Ausstechen der Pflanzen in teils brusthoher Vegetation jedoch sei langwierig und kräftezehrend, so Jochum.

„Wir haben kaum noch Menschen, die uns ehrenamtlich helfen.“ Sabrina Jochum

Hinzu kommt, dass seit Jahren die Zahl der Freiwilligen zurückgeht. Kaum noch jemand sei bereit, gegen Zahlung der Ehrenamtspauschale von 12,15 Euro pro Stunde zu arbeiten. „Ich habe 50 Leute angeschrieben“, so Jochum. „Einer hat zugesagt.“ Um neue Helferinnen und Helfer zu finden, fragte sie beim Helferkreis Migration in Lohr an. 

Vor allem die Blüten der Pflanze enthalten das Gift. Sie werden in Müllsäcken per Verbrennung entsorgt (Foto: Jennifer Weidle)

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Einsatz von Menschen aus Syrien, Afghanistan oder der Elfenbeinküste im Naturschutz

Bei der Caritas wurden Menschen mobilisiert, die ursprünglich keine Wurzeln im Sinngrund haben. Dennoch setzen sie sich für die heimische Natur ein: wie Julia und Vladimir aus der Ukraine. Farande, Pakhtoon, Ali und Shukrullah aus Afghanistan, Khaled aus Syrien oder Goli von der Elfenbeinküste. 

In ihren Heimatländern waren sie Studenten, Photovoltaik-Techniker oder Sport-Trainer. Arbeiten dürfen sie in ihren erlernten Berufen in Deutschland nicht, ehrenamtliche Jobs bis zu einem gewissen Grad jedoch annehmen. 

Kartierungen der Wasserkreuzkrautflächen im Sinngrund - je nach Dichte werden die Flächen gemäht oder die Pflanzen manuell ausgestochen (Foto: Jennifer Weidle)

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Naturpark Spessart Partner Seehotel Gut Dürrnhof sponsert das Mittagsessen

Das Geld sei eine Motivation für ihre Arbeit in der Natur, sagen viele. Doch sie machen auch mit, um Anschluss zu finden und soziale Arbeit in unserer Gesellschaft zu leisten; und um gebraucht zu werden.

„Diese Menschen wollen eine Aufgabe haben“, sagt auch Ursula Alsheimer vom Naturpark Spessart Partnerbetrieb Seehotel Gut Dürrnhof, das die Helfenden mit Mittagsessen versorgte; die Getränke für die Aktion wurden vom Sodenthaler Mineralbrunnen bereitgestellt. Sie findet es toll, dass im Naturschutz Geflüchtete im Ehrenamt einbezogen werden. 

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Naturparks Spessart sucht laufend Ehrenamtliche

Der Naturparkverein möchte zukünftig verstärkt auf die Hilfe von Geflüchteten setzen. Salomon: „Diese Menschen wollen arbeiten und wir haben bisher nur positive Erfahrungen gemacht.“ Schöner wäre es jedoch, meint er, wenn gemischte Gruppen aus Einheimischen und Geflüchteten entstehen würden. Zu diesem Zweck führt der Naturparkverein eine Helferkartei – wer mitmachen möchte, kann sich unter
info@naturpark-spessart.de
oder 09351 603947 melden. 

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