Lehrerfortbildungen für Naturpark-Schulen zeigen, wie Schulgärten wachsen
Ein Schulgarten ist mehr als ein Stück Erde hinter dem Schulhaus. Das wurde bei den diesjährigen Lehrerfortbildungen des Naturparks Spessart e.V. mit Sitz in Gemünden im Oktober für die Lehrkräfte der Naturpark-Schulen deutlich.
In Heimbuchenthal und Frammersbach kamen Lehrerinnen und Lehrer aus der Region zusammen, um gemeinsam zu entdecken, wie Schulgärten nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermitteln können.
Vom Fühlen zum Verstehen
Am 9. Oktober trafen sich Pädagoginnen und Pädagogen an der Naturparkschule in Heimbuchenthal. Projektmanagerin Sabrina Jochum eröffnete den Tag mit einem sinnlichen Einstieg: Frisches Obst und Gemüse wurden ertastet, erraten, besprochen – eine Übung, die zeigt, wie leicht sich Natur mit allen Sinnen erleben lässt. „Wenn Kinder begreifen, woher ihr Essen kommt, entwickeln sie Respekt für das, was wächst“, betonte Jochum.
Im anschließenden Impulsvortrag beleuchtete sie, wie ein Schulgarten die ethische und soziale Entwicklung von Kindern fördern kann – von Achtsamkeit gegenüber Lebewesen bis hin zu Teamgeist und Geduld. Danach griffen die Teilnehmenden selbst zu Schaufel und Handschuhen: Gemeinsam wurden die Steine einer zugewucherten Kräuterschnecke freigelegt und wieder sichtbar gemacht – ein Sinnbild dafür, wie Bildung im Grünen wachsen kann.

Grünes Klassenzimmer mit Musik und Regen
Zwei Wochen später, am 23. Oktober, stand die zweite Fortbildung in Frammersbach auf dem Programm. Naturparkführerin Gudrun Karle zeigte anschaulich, wie sich das Thema Schulgarten in verschiedene Unterrichtsfächer integrieren lässt – auch musikalisch. „Ein Garten kann klingen, duften und Wissen wecken“, fasste sie zusammen. Der Schulleiter gab Einblicke in die Entstehung des „Grünen Klassenzimmers“, das heute fester Bestandteil des Schulalltags ist. Während der Besichtigung sorgte ein plötzlicher Regenschauer für ein authentisches Naturerlebnis: Lernen im Freien kennt eben kein schlechtes Wetter, nur passende Kleidung.

Ideen, die wachsen dürfen
Zum Abschluss brachte Naturpark-Ranger Felix Kühne eine kreative Idee ein: „Wie wäre es mit einem Wettbewerb um den größten Kürbis?“ Ein Vorschlag, der sofort Anklang fand – als spielerischer Anreiz, Kinder für nachhaltiges Handeln zu begeistern und den Austausch zwischen den Naturparkschulen zu fördern.