Naturpark Spessart rettet das kleine Helmkraut im Spessart
Vom Staat Bayern geförderte herbstliche Pflegemaßnahmen zeigen Erfolge im Aubachtal.
Das Kleine Helmkraut macht seinem Namen alle Ehre: Es ist winzig. Meist nicht mehr als zehn Zentimeter hoch. „Zudem ist es sehr konkurrenzschwach“, so Torsten Ruf. Er ist Gebietsbetreuer für Grünland beim Naturpark Spessart e.V. und setzt sich zusammen mit Kollegen Christian Salomon für bedrohte Arten ein.
Das Kleine Helmkraut (Scutellaria minor) ist eine solche sehr seltene Art. Es ist bundesweit stark gefährdet. In Bayern gibt es nur noch sehr wenige Fundpunkte. Im bayerischen Spessart war lediglich ein kleines Vorkommen im Aubachtal bei Wildensee bekannt.
Im Jahr 2022 wurde die Stelle durch Torsten Ruf überprüft. „Glücklicherweise überlebten zahlreiche Exemplare in einer wenige Meter langen Fahrspur“, so der Gebietsbetreuer für Grünland. Die Pflanze benötige offene, nasse, saure und moorige Verhältnisse.
Da der Standort mit hohen Pflanzen bewachsen war, drohte das Kleine Helmkraut auch hier zu verschwinden. Im Herbst 2022 und 2023 bewilligte die untere Naturschutzbehörde daher staatliche Kleinstmaßnahmen. Mit ihnen wurde die herbstliche Pflege der Fläche gefördert.
Unter Anleitung der Gebietsbetreuung des Naturparks schaffte das Forstunternehmen Oberle neue Rohbodenstrukturen. Es entfernte Gehölze am Rand und sonstigen Pflanzenaufwuchs. Nun konnten schon erste Exemplare auf einer dieser Flächen entdeckt werden. Eine weitere Ausbreitung ist laut Ruf zu erwarten.
„Beim speziellen Artenschutz“, so der Naturparkler, „geht es nicht nur um die Art an sich. Es geht um den Erhalt von Schönheit, Einzigartigkeit und dem empfindlichen Netz der Artenvielfalt unserer Heimat.“
Der Spessart beheimatet viele besondere und seltene Tier- und Pflanzenarten. Meist sind die Vorkommen klein, isoliert und somit anfällig gegenüber negativen äußeren Einflüssen.
Der Naturpark Spessart kümmert sich mit seinen beiden Gebietsbetreuern für Grünland um den Erhalt und die Förderung solcher Arten.