Sinngrund: Extensive Beweidung rettet Schachblume
Von der bundesweit stark gefährdeten Schachblume waren auf einigen Flächen nur noch Reste vorhanden. Nach Beratung durch den Naturpark Spessart hat sich der Bestand erholt.
„Es war ein langer Weg bis hierher“, so der Gebietsbetreuung für Grünland im Naturpark Spessart Torsten Ruf. Fast zehn Jahre Geduld mussten die Akteure aufbringen, um ein sicheres Ergebnis ihrer Artenschutz-Maßnahme nachweisen zu können. Im Jahr 2014 wurde erstmals eine 8 ha große Fläche des BUND Naturschutzes bei Rieneck extensiv mit Rindern beweidet. Ziel war den Bestand der Schachblume auf der artenarmen Feuchtbrache zu retten und weitere bedrohte Arten zu schützen.
So ein Projekt könne man nur mit engagierten Landwirtinnen und Landwirten stemmen, so Ruf. Im ortsansässigen Biolandwirt Florian Knüttel fand der Naturpark Spessart den idealen Partner. Er führte die Beweidung mit seinen Tieren in enger Abstimmung mit dem Naturpark Spessart durch.
Durch jährliche Zählungen auf drei festen Flächen mit insgesamt 1.500 qm wurde die bisher positive Entwicklung der Schachblume durch die Gebietsbetreuung von Beginn an begleitet. Im Jahr 2023 konnten auf den Monitoringflächen ca. 2.400 blühende Exemplare gezählt werden.
Und auch andere bedrohte Arten wie der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling konnten 2022 in sehr hoher Dichte oder das Breitblättrige Knabenkraut erstmals 2023 nachgewiesen werden. Die Raiffeisen-Stiftung für Main-Spessart unterstützte das erfolgreiche Naturschutzprojekt Ende 2022 mit einem Betrag von 2.000 €.