Streuobst-Pflanzungen des Naturparks Spessart
Der Naturparkverein widmete sich auch in dieser Pflanzsaison wieder zahlreichen Streuobstflächen. 132 Bäume konnte bis Mitte März in die Erde gebracht werden.
„Die Bewahrung unserer Streuobstwiesen“, so Sabrina Jochum, Projektleiterin beim Naturpark Spessart, „ist von entscheidender Bedeutung für die lokale Natur und stellt eine große Herausforderung dar.“ Um sicherzustellen, dass die Flächen erhalten bleiben, setzt der Naturpark Spessart e.V. regelmäßig auf das Pflanzen junger Obstbäume. Diese Maßnahme wurden heuer wieder durch die Unterstützung von Freiwilligen ermöglicht.
In Rothenfels beteiligten sich alle drei Personen aus dem Bürgermeisteramt Michael Gram, Daria Schürmann und Werner Grün. Ihnen standen 15 weitere Menschen aus Rothenfels tatkräftig zur Seite. Bei weiteren Pflanzungen halfen das Ehepaar Dr. Patrycja und Tobias Schürmann, Antonia Dörringer und Markus Latt vom Naturpark.
Der Fokus bei den Pflanzungen lag dabei auf alten und regionalen Sorten. Jochum: „Wir haben auch seltene Sorten gepflanzt.“ Darunter den Winterzitronenapfel oder den asiatischen Wildapfel Malus sieversii. Er gilt – neben dem europäischen Holzapfel – als Urform des heutigen Kulturapfels.
Außer Birnen, Kirschen, Mirabellen, Walnüssen und Zwetschgen wurden Speierlinge und Edelkastanien gesetzt. Vor allem auf Letzterer ruht die Hoffnung vieler. Denn sie verträgt die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel gut.
Jochum betonte, dass die eigentliche Herausforderung dem Anwachsen der Bäume folge. Denn die jungen Pflanzen dürfe man nicht sich selbst überlassen. Ohne einen fachgerechten Schnitt würde die Krone instabil werden, Äste könnten brechen und die dadurch entstehenden Wunden würden Krankheiten und Pilzen Tür und Tor öffnen, was oft das Schicksal eines Baumes besiegelt.
Der Naturparkverein engagiert sich daher auch in der Erziehung junger Bäume und bemüht sich darum, alte Exemplare so lange wie möglich zu erhalten. Die Pflege an 145 Altbäumen erfolgt laut Projektleiterin ab Herbst 2024.
Pflanzungen erfolgten in den Gemeinden Burgsinn, Esselbach, Gemünden a.Main, Neuhütten, Rieneck, Rothenfels und Wiesthal.
Jochum gab an, dass außerdem neue Streuobstflächen in Rieneck geschaffen werden. Bei der sogenannten Initialpflege handelt es sich um alte, verwahrloste, eingewachsene Streuobstbestände. Diese müssen zunächst freigestellt werden, um später junge Bäume nachpflanzen und die alten Bäume pflegen zu können. Nach der Freistellung könne in der nächsten Saison auch dort gepflanzt werden.
Die Gesamtkosten für die Pflanzsaison 2023/24 belaufen sich laut Jochum auf 51.516 €. Gemäß Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien (LNPR) werden 90 % der Summe gefördert.