Naturschutzgebiet Rohrberg

Lkr. Aschaffenburg, 9,9 ha

Der Rohrberg liegt nahe der Autobahnraststätte „Spessart“ / Ausfahrt Rohrbrunn und umfasst eine Fläche von rund 10 Hektar. Es handelt sich um einen ehemaligen Eichenhutewald („Eichen-Hüte-Wald“), in dem über mehrere Jahrhunderte das Vieh aus Rohrbrunn weidete. Die Eicheln waren als Futter für Vieh und Wild geschätzt, weshalb man die Eiche hier besonders gefördert hat. Der Wald mit seinen knorrigen, jahrhundertealten Eichen wurde 1928 unter Schutz gestellt und ist damit - zusammen mit dem Naturschutzgebiet Metzgergraben-Krone - das älteste Naturschutzgebiet Bayerns.

Wissen

„Rotbuche gegen Eiche“

Am Rohrberg und auch in anderen Waldschutzgebieten kann man beobachten, wie der vom Menschen aufgebaute Eichenbestand nach und nach zu Gunsten der Rotbuchen schwindet. Diese überwachsen die alten Eichen und drängen sie – in der der Konkurrenz um das Sonnenlicht – langfristig zurück. Denn die Buche ist eine sogenannte Schattbaumart und kommt im Wachstum mit weniger Licht aus als die Eiche. Diese wiederum benötigt als Lichtbaumart zum Keimen und Wachsen viel Sonnenlicht; zudem werden junge Eichen stärker vom Wild verbissen.

In den letzten Jahren hat die Forstverwaltung eingegriffen, um den alten Eichen mehr Platz und Licht zu verschaffen. Sie hat einzelne Buchen gefällt und als Totholz liegen lassen. Ohne solche unterstützenden Eingriffe wird die Rotbuche die Eiche weiter zurückdrängen – vermutlich bis auf einen natürlichen Anteil von wenigen Prozent am Baumbestand. Inwieweit der Klimawandel diesen Prozess beeinflusst, ist noch nicht absehbar. Die Eiche verträgt Trockenperioden und Hitze besser als die Buche, dies könnte ihr Vorteile im Konkurrenzkampf verschaffen.

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