06.10.2023

Thymian-Ameisenbläuling, Kleiner Heidegrashüpfer & Amphibien: Zweijähriges Kartierprojekt und Artenhilfsmaßnahmen

Der Naturpark Spessart e.V. führt in den Jahren 2023 und 2024 ein Kartierprojekt von hochgradig bedrohten Arten im Spessart durch. Unter der Leitung des Gebietsbetreuers für Grünland Torsten Ruf werden in den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg und Stadt Aschaffenburg folgende Arten gesucht: Thymian-Ameisenbläuling, Kleiner Heidegrashüpfer, Gelbbauchunke, Kreuzkröte, Kammmolch und Laubfrosch.

Thymian-Ameisenbläuling (Foto: Torsten Ruf)

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Das Besondere dabei: Die Kartierungen werden überwiegend von ehrenamtlichen Artenkennerinnen und -kennern durchgeführt. Diese kommen meist aus den Reihen des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) und des BUND Naturschutzes (BN). Das externe Fachbüro Steffen Scharrer führt sowie Michael Neumann von LBV führen Amphibienkartierungen durch. Torsten Ruf ergänzt die Kartierungen des Thymian-Ameisenbläulings und des Kleinen Heidegrashüpfers auch im Landkreis Main-Spessart.

Ehrenamtliche Kartierer bei  einer Methodikschulung in Rothenbuch (Foto: Torsten Ruf)

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„Die Zwischenergebnisse für das erste Kartierjahr 2023 sind ernüchternd“, so Ruf. Bei allen untersuchten Arten sei ein Rückgang erkennbar. An vielen ehemaligen Fundpunkten konnten die Arten nicht mehr bestätigt werden; restliche Vorkommen seien meist klein und isoliert und somit gemäß Ruf besonders gefährdet.

Gelbbauchunke (Foto: Torsten Ruf)

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Hauptursachen für die Rückgänge sind dabei laut dem Gebietsbetreuer für Grünland meist offensichtlich: Verlust, Entwertung und Isolation von Lebensräumen. Zudem vermuten die Expertinnen und Experten einen negativen Einfluss der menschengemachten Klimaerwärmung.

Kleiner Heidegrashüpfer (Foto: Torsten Ruf)

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Einen Lichtblick gab es bei der Kreuzkröte: Hier konnte bei Sailauf zumindest ein neuer Nachweis erbracht werden. Schon während des Kartierprojekts werden die ersten gezielten Artenhilfsmaßnahmen vorbereitet und umgesetzt. Zudem wird eine kontinuierliche Beobachtung der Entwicklung der verbliebenen Populationen angestrebt.

Kreuzkröte (Foto: Torsten Ruf)

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Am 8.12.2023 werden die konkreten Ergebnisse im Landratsamt Aschaffenburg beim von der Gebietsbetreuung initiierten runden Tisch „Artenhilfsmaßnahmen Spessart“ einem Fachgremium vorgestellt werden. Finanziell wird das Projekt vom BUND Naturschutz und LBV unterstützt, sowie von der Regierung von Unterfranken gefördert.

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